Die Piazza Navona ist einer der charakteristischen Plätze des barocken Rom.
Kaiser Domitian baute dieses Stadion 85 n. Chr. monumental aus. Es hatte die Ausmaße von 275 mal 106 Metern und bot über 30.000 Zuschauern Platz. Die Außenseite war im Erdgeschoss mit Arkaden aus Travertinpilastern umgeben. Vom zweiten Geschoss sind keine Reste archäologisch nachweisbar. Das Stadion war mit etlichen Kunstwerken, vornehmlich griechischen Stils, geschmückt.
Donna Olimpia Maidalchini plante den Umbau des gesamten Platzes zum Forum Pamphilj, nach dem Vorbild der antiken Kaiserforen. Dazu verlängerte Borromini die antike Wasserleitung „Aqua Virgo“ hierher, so dass Bernini 1649 in der Mitte des Platzes den Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi) anlegen konnte. Vier kolossale männliche Figuren symbolisieren die größten Ströme der damals bekannten vier Kontinente (Donau, Nil, Ganges und Río de la Plata). Sie lagern zu Füßen eines Obelisken, er wurde aus der Villa Massenzio in Via Appia Antica herbeigeschafft, um die Gesamtanlage einem antiken Circus anzugleichen. Die zwei älteren Brunnen, die Fontana del Moro im Süden und der Neptunbrunnen im Norden, die ab 1574 Giacomo della Porta erbaute, wurden von Bernini neugestaltet.
Von 1652 an wurde die Kirche Sant’Agnese in Agone neu errichtet. Architekten waren Girolamo und Carlo Rainaldi sowie Borromini, der 1653–57 Kuppel und Fassade schuf. Die beiden hohen, querovalen Türme und die machtvolle Kuppel bilden im Zusammenspiel mit dem skulpturalen Brunnen und der weiträumigen Platzanlage eines der schönsten Ensembles italienischer Stadtbaukunst.
Der Vierströmebrunnen (italienisch Fontana dei Quattro Fiumi) wurde von Papst Innozenz X. in Auftrag gegeben und von Gian Lorenzo Bernini in den Jahren 1648–1651 in der Mitte der Piazza Navona in Rom erbaut. Er gilt als Meisterwerk hochbarocker Plastik.
Vier Männerfiguren versinnbildlichen jeweils die für einen der vier damals bekannten Kontinente stehenden Flüsse Donau, Ganges, Nil und Río de la Plata. Die genaue Zuordnung ist an den Tieren und Pflanzen erkennbar. Der Brunnen repräsentiert nicht nur die damals bekannte Welt, sondern auch den Herrschaftsanspruch des Papstes über die Erde. In der Mitte des mächtigen Obelisken, der vom Isis-Tempel Domitians stammt (Iseum Campense), erhebt sich eine Taube, das Wappentier der Pamphilj. Auf dem Obelisken ist eine Huldigung an Domitian eingraviert.